Eckiger Tisch Bonn zur Anwesenheit Kardinal Woelkis bei den 100-Jahr-Feierlichkeiten des Aloisiuskollegs

AKO-Betroffene von sexuellem Missbrauch: Mit diesem Personal ist keine Aufarbeitung möglich!

Bonn/Berlin 09.09.2021

Zur Anwesenheit des wegen Missbrauchsvertuschung umstrittenen Kardinals Woelki bei der 100-Jahrfeier des Aloisiuskollegs (AKO) erklärt der Eckige Tisch Bonn, der Verein Geschädigter des Aloisiuskollegs: „Wir freuen uns, dass Teile der Schüler- und Elternschaft des AKO durch ihr Fernbleiben mehr Feingefühlverfügen gezeigt haben, als die Kollegsleitung. Das autokratische „Durchregieren“ des Rektors hat wieder einmal zu einem fatal falschen Zeichen in dieser Zeit geführt und zeigt wie abgehoben und selbstzentriert auch die Jesuiten auf am heiligen Berg bis heute sind“ (vgl. Woelki). Mit dieser Haltung, die u.a. zum Missbrauch geführt habe, und diesem Personal sei so keine Aufarbeitung möglich – noch eine Parallele zu Woelki, so die Betroffenen. Das Rektor Löwenstein Schüler*innen einem katholischen Loyalitäts-Dilemma aussetzt, sei eine pädagogische Katastrophe auf Kosten der Kinder und allein zur eigenen Beweihräucherung der überkommenen Institution dienlich. Das passe somit zum Jubiläum habe Tradition am Ako.

Der Provinzial der Jesuiten in Zentraleuropa P. Bürgler müsse deshalb P. Löwenstein sofort abberufen und der Aufarbeitung nicht länger im Wege stehen: Um glaubwürdig zu werden, müsse Ako und Orden u.a. aufhören, die Taten und „Versäumnisse“ P. Löwensteins Vorgänger P. Schneider zu vertuschen und diesen angemessen und öffentlich wahrnehmbar sanktionieren.

Der „gute Ruf“ ist weiterhin bedeutender als das Wohl und die Selbstbestimmung der Kinder und Jugendlichen.

Patrick Bauer sagt: „Als ehemaliges Mitglied des Betroffenenbeirates im Erzbistum Köln, der aus Protest gegen das Handeln von Kardinal Woelki zurückgetreten ist und als ehemaliger Schüler des AKO und Betroffener von sexualisierter Gewalt an gleichem Ort, finde ich es gut, wenn Schülerinnen den Mut haben ihren Standpunkt durch Handeln zu verdeutlichen. Ich selbst bin nach wie vor ein großer Kritiker der Aufarbeitung im Erzbistum Köln. Dennoch: Das was im Erzbistum Köln an Aufarbeitung geschieht und geschehen ist, ist weit von dem entfernt, was die Jesuiten bisher gleistet haben. Und zwar im positiven Sinne. Während in Köln Namen von Vertuschern und Beschützern von Tätern genannt wurden (auch wenn noch einige fehlen), Sind die Jesuiten und auch das AKO dazu nicht Willens oder in Lage. Während im Erzbistum Köln noch Gespräche mit Betroffenen möglich sind, ist der Dialog am AKO gescheitert. Wenn also die Aufarbeitungsfähigkeit der Maßstab für die Anwesenheit in einem Gottesdienst ist, warum nehmen Schülerinnen dann noch an Gottesdiensten der Jesuiten teil?

Die Betroffenen von sexuellem Missbrauch am Aloisiuskolleg vom Eckigen Tisch Bonn e.V. hatten keine Einladung zu den 100 Jahr Feierlichkeiten des Ako erhalten.

ECKIGER TISCH BONN
Verein Geschädigter des Aloisiuskollegs zu Bonn-Bad Godesberg e.V.

https://ga.de/bonn/bad-godesberg/bad-godesberg-ako-schueler-boykottieren-besuch-von-kardinal-woelki_aid-62623043